Rodelberge waren sowohl für Kinder, als auch für Jugendliche ein Magnet. In Eilsleben kannte ich den Fuchsberg zur Wormsdorfer Straße. Damals fuhr noch die Bahn nach Völpke und die Rüben- und Kohlewagen wurden am ehemaligen Bahnübergang hin und her rangiert. Der andere war „Meistrings Berg“ von der Feuerwehr auf Timmes Haus zu und der Hohe Berg, der steilste. Von Gropes Haus angefangen mit einer Sprungschanze bei Endes Fleischerei und dann steiler zur Ostendstraße runter. Zwischen 16 und 19 Uhr waren oft zwischen 25 bis 100 Kinder und Jugendliche da. Ohne Aufsicht. Mehrere Schlitten wurden hintereinander gebunden. Ich glaube, „Schlange“ wurde das genannt. Kinder hatten ihren Spaß und Kälte war selbstverständlich. Jeder zog das an, was er hatte. Keine Markensachen, die gab es noch nicht. Die Jugend war auch da, rodelte nur ab und zu und lebte die Pubertät aus. Ohne Gewalt. Das Kräftemessen untereinander war spielerisch und fair. Sonst gab es Ärger. Zu Haus und in der Schule. Man kannte sich und seine Grenzen.
Wenn man dann wieder ins Warme kam, begann das „Kribbeln“. Unangenehm, aber das nahm man in Kauf. Wer kennt das heute noch. Die Ostendstraße war bei Schnee gesperrt. Von der Gemeinde – wegen „Rodeln der Kinder“.
Die Eisenbahnbilder im Winter entstanden durch meinen Beruf und die Guten hängen jetzt als Dauerausstellung in Quedlinburg in der Pölke Straße 38. Auch dort sind Winterbilder mit dabei. Mein Favorit ist der Schneepflug. Diese Dienste waren immer eine Herausforderung wo die Vorschriften im eigenen Ermessungsbereich lagen. Risiko und Mut dazu waren immer grenzwertig.